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Wismars Stadtgeschichte

Die Sozialstruktur des mittelalterlichen Wismar

by Claudia Wendt Juni 26, 2022 No Comments
Wismars Sozialstruktur des Mittelalters

Contents

  • Die mittelalterliche Sozialstruktur
  • Die Wismarer Ständeordnung
  • Der Reichtum der Patrizier
  • Die politische Macht der Patrizier
  • Die bürgerliche Mittelschicht
  • Die Handwerksmeister
  • Das Vermögen der Handwerksmeister
  • Der Unterschied zwischen Patriziern und der bürgerlichen Mittelschicht
  • Die Plebejer
  • Die Probleme lübischen Rechts
  • Kaufmannskompanien
  • Die Zünfte
  • Der Unterschied zwischen Kompanien und Zünften
  • Wirtschaftszweige in Wismar
  • Das Bürgerrecht in Wismar
  • Einkünfte der sozialen Schichten
  • Träger als Sonderstatus der Plebejer
  • Die städtischen Bediensteten
  • Die Einwohner im 16. Jahrhundert

Die mittelalterliche Sozialstruktur

Die Sozialstruktur in Wismar speiste sich aus Widersprüchen. Die Oberschicht in Wismar bildeten das Patriziat , den geistlichen und den Beamten des Landesherren gebildet. Die oberste soziale Schicht wurde Patriziat genannt und bestand aus den Familien reicher Fernkaufleute, Gewandschneidern, die auch Tuchherren genannt wurden und Brauern. In ihren Händen lag der Großteil der ökonomischen Macht. Überwiegend waren diese Familien untereinander verwandt.

Die Wismarer Ständeordnung

In der sozialen Struktur bietet er bildeten sich mehrere Bevölkerungsschichten ab. Die oberste Bevölkerungsschicht bildeten die Patrizier. Darunter kam die bürgerliche Mittelschicht. In der Wismarer Ständeordnung wurden Patrizier und Kaufleute der Mittelschicht strikt voneinander getrennt. Die Handwerksmeister waren die stärkste Bevölkerungsschicht in Wismar.

Der Reichtum der Patrizier

Im Besitz der Patrizier Wismars befanden sich Wohnhäuser, Speicher, Wohnboden, Grundstücke in der Stadt, Grundbesitz innerhalb und außerhalb der Stadt Feldmark, Produktionsstätten wie Brauhäuser und Mühlen, Schiffe und Schiffsanteile, umfangreiche Warenbestände, beträchtliche Summen Bargeld sowie Renten und Zinseinnahmen. Auf der einen Seite machten sie große Profite, auf der anderen Seite gingen sie große Handelsrisiken ein. Dieser Handel bildete die Haupteinnahmequellen der Patrizier.

Die politische Macht der Patrizier

Da es sich um wohlhabende Mitbürger der Stadt handelte, hatten besagte Familien einhergehend mit der ökonomischen Macht auch eine politische Machtstellung. Mit dieser wussten sie ihre eigenen Interessen zu vertreten. Dies spiegelte sich beispielsweise im Stadtrat von Wismar wieder. Zwischen dem 14. und dem Ende des 16. Jahrhunderts setzten sich die Ratsherren großteils aus den Söhnen patrizischen Familien zusammen.

Die bürgerliche Mittelschicht

Zur Mittelschicht gehörten nicht Patrizier je Kaufleute, Händler, Krämer, Schiffer und Handwerksmeister. Kaufleute die zur bürgerlichen Mittelschicht gehörten, bildeten Kaufmannskompanien, um ökonomische und politische Ziele durchsetzen zu können. Die bürgerliche Mittelschicht stand in sozialen und politischen Gegensätzen zu den Plebejer.

Die Handwerksmeister

Zu den Handwerksmeister, welche die stärkste Bevölkerungsschichten bis ins 16. Jahrhundert Wismar ausmachten, gehörten Schiffszimmerleute, Ankerschmiede, Zinngießer, Gelbgießer, Drechsler, Tischler, Reifer, Reifschläger und Böttcher. Die Versorgung der Bevölkerung und das anbieten von Dienstleistungen übernahmen Becker, Schlachter, Fischer, Schumacher, Gerber, Schneider, Pelzer, Buntfutterer, die auch Kirschner genannt wurden, Garbräter, Heringswäscher, Grützmacher, Wollenweber, Leinweber, Weißgerber, Beutler, Gürtler, Töpfer, Glaser, Kammacher, Schmiede, Kleinschmiede, Nagelschmiede und andere. Weiterhin gab es Maurer, Zimmerleute, Waffenschmiede, Goldschmiede, Grapengießer, Kannengrießer, Kupferschläger, Messerschmiede, Kerzenzier, Maler und Barbiere. Seit Ende des 13. Jahrhunderts finden sich in den Stadtbüchern bzw. bei den Bürgermatrikeln Schiffbaumeister und Schiffszimmergesellen.

Das Vermögen der Handwerksmeister

Die Vermögensverhältnisse der Handwerksmeister waren unterschiedlich. Wohlhabende Meister besaßen ein Haus oder eine Wohnbude mit zusätzlichem Grundstück in der Stadt oder einem Grundbesitz in der Stadtfeldmark. Die Häuser und Wohnbuden dienten den Handwerken nicht nur als Wohnung, sondern auch als Werkstatt. Als Wohlhabend konnte sich ein Handwerksmeister bezeichnen, wenn er neben Haus und Grundstück mehrere Gesellen und Lehrlinge beschäftigte. Sie waren für ihn billige Arbeitskräfte. Im Vergleich war nur eine Minderheit der Handwerksmeister wohlhabend. Nachgewiesen ist dies im Wismarer Schoßregister. Viele Handwerksmeister waren stark verschuldet. Acker- und Wiesengrundstücke, die sie besaßen, wurden durch Renten von Angehörigen der Oberschicht bzw. der Kaufmannskompanie belastet. Wurden die Schulden zu hoch, waren die Handwerker ruiniert und sanken zur städtischen Unterschicht ab. Wohlhabende Handwerker besaßen das Bürgerrecht. Ärmere Meister konnten das Bürgerrecht nicht erwerben, wenn sie nicht die notwendigen Bedingungen in Form von Haus- oder Grundbesitz erfüllten.

Der Unterschied zwischen Patriziern und der bürgerlichen Mittelschicht

Zwischen den Patriziern und nicht Patriziersohn Kaufleuten war ein klarer Rangunterschied verzeichnet. Dieser Unterschied zeichnete sich beispielsweise dadurch ab, dass nicht jeder Kaufmann der bürgerlichen Mittelschicht Möglichkeiten hatte in den Rat zu gelangen. Das war ein Punkt, der zwar nach lübischem Rech gestattet war, aber sehr erschwert wurde. Ökonomisch ins Verhältnis gesetzt, gab es kaum Unterschiede zwischen dem Reichtum der Patrizier und den Kaufleuten der bürgerlichen Mittelschicht. Da die Handwerker aufgrund des lübischen Rechts nicht ratsfähig waren, durften sie nicht am Stadtregiment teilhaben. Aufgrund dessen verschärfte sich der Konflitk zwischen Patriziern und Handwerkern.

Die Plebejer

Die Plebejer bildeten die zweitstärkste Bevölkerungsschicht in Wismar. Sie besaßen weder Eigentum an Produktionsmitteln, noch Privilegien. Sie hatten keine politischen rechte und waren ökonomisch unselbstständig. Die plebejische Schicht setzte sich aus Arbeitern bzw. Tagelöhner, Bootsleuten, Gesellen verschiedener Ämter, Träger, Packer, Lader, Schopenbrauer, Knechte, Mägde, Hausbedienstete und Stadtbedienstete. Sie lebten in schlechten Wohnbuden oder „Wohnkellern“. In der Regel hatten die Plebejer kein Bürgerrecht in der Stadt. Eine Sondergruppe der Plebejer waren die Träger, welche die Erlaubnis hatten ein eigenes Amt zu bilden. Die städtischen Bediensteten gehörten ebenfalls zu den Plebejer. Plebejer standen in sozialen und politischen Gegensätzen zu der bürgerlichen Mittelschicht.

Die Probleme lübischen Rechts

Das lübische Recht gewährte nicht nur Patriziern, sondern auch Kaufleuten den Eintritt in den Stadtrat. Was in lübischem Recht erlaubt war, musste in der Praxis nicht umsetzbar sein. Der Eintritt in die Ratsämter, um Ratsherr zu werden, war sehr schwer. Nur wenigen Kaufleuten wurde diese Ehre zuteil.

Kaufmannskompanien

Kaufmannskompanien hatten eine politische und ökonomische Machtposition. Diese Position war notwendig, um sich gegenüber den Patriziern behaupten zu können. In diesen Kompanien befanden sich meist Kaufleute der bürgerlichen Mittelschicht. Die Kompanien wurden unterteilt in Bergen-, Schonen und Drakörfahrer. Auch die Schiffer schlossen sich zu Kompanien zusammen. Aus der Kompanie ausgeschlossen, wurden Krämer und Haaken. Haaken waren Kleinhändler, die sich dafür in Zünften bzw. Ämtern organisieren durften.

Die Zünfte

Die Zünfte waren die Organisationsform der Handwerker. Jede Zunft hat ihre eigene Zunftsordnung, welche vom Stadtrat bestätigt werden musste. Ein anderes Wort für den Begriff Zunft, war Amt. Die Ämter warten die Interessen ihrer Mitglieder. Die Spitze bildeten die Ältermänner bzw. Werkmeister. In Wismar gab es vier große Gewerke: die Wollenweber, Schuster, Schmiede und Bäcker.

Der Unterschied zwischen Kompanien und Zünften

Kaufleute der bürgerlichen Mittelschicht, sowie Schiffer bildeten Kompanien. Krämer und Haaken war keine Kompanie Bildung gestattet, weshalb sie sich in Zünften bzw. Ämtern organisierten. Die Angehörigen der Ämter waren nicht ratsfähig. Die Handwerker waren in Zünften organisiert, deren Zunftordnung vom Rat bestätigt wurde.

Wirtschaftszweige in Wismar

Schiffbau und Seehandel förderten die Herausbildung der entsprechenden Gewerbezweige in Wismar. Neben dem klassischen Handwerk wurden auch Dienstleistungen angeboten.

Das Bürgerrecht in Wismar

Neben dem Patriziern besaßen wohlhabende Handwerker das Bürgerrecht. Die Plebejer bekamen nur in Ausnahmefällen das Bürgerrecht zugesprochen.

Einkünfte der sozialen Schichten

Am wohlhabendsten waren die Patrizier, Händler und wenige Handwerksmeister. Unter dem Plebejer hatte die Träger ein Einkommen, das nah am Existenzminimum oder darunter lag. Die städtischen Bediensteten gehörten noch zu den wohlhabenderen Plebejer, denen feste, niedrige Geldeinkünfte zustanden. Insgesamt war das Einkommen der Plebejer sehr niedrig. In der Regel befand sich dieses am Existenzminimum oder darunter. Damit bildeten die plebejischen Schichten einen krassen Gegensatz zu den Patriziern.

Träger als Sonderstatus der Plebejer

Im Gegensatz zu anderen Plebejer durften die Träger ein Amt bilden. Das Trägeramt war ein Geschlossenes Amt. Die Anzahl der Träger war immer begrenzt. Ihnen wurde eine redlich genehmigte Amtsrolle zugestanden.

Die städtischen Bediensteten

Städtische Bedienstete hatten, neben dem niedrigen, festen Einkommen, das Privileg ihr Vieh auf den Stadtweiden grasen zu lassen. Sie bekamen verbilligten Torf aus städtischen Torfgruben zugestanden und für eine bestimmte Zeit hatten sie die Möglichkeit in den Besitz eines ackerloses zu kommen. Da die städtischen Bediensteten in einem Abhängigkeitsverhältnis zu den Patriziern standen, gab es hier weniger Gegensätze.

Die Einwohner im 16. Jahrhundert

Im 16. Jahrhundert war in Wismar ein Anstieg der Einwohnerzahl zu beobachten. 1475 hatte die Stadt ungefähr 8000 Einwohner, worunter 250 Geistliche und Mönche der Dominikaner- und Franziskanerklöster waren.

Quelle: Vgl. Rat der Stadt Wismar (Hrsg.): Wismar 1229-1979. Beiträge zur Geschichte einer Stadt. Rostock 1979.

Originally posted 2018-07-27 11:11:00.

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